Auf dem Weg nach El Salvador habe ich einen Stopover in Los Angeles eingebaut: Sehr früher Abflug aus Berlin, Umstieg in Amsterdam, Landung am späten Vormittag, Mietwagen abholen, ein paar Stunden vor Ort und dann um 22:30h Ortszeit weiter zum eigentlichen Ziel. Ein langer, aber lohnenswerter Tag.
Am 27.06.1967 wurde Los Angeles die erste Partnerstadt von Berlin. Erst 20 Jahre später übrigens kam mit Paris die nächste Partnerstadt hinzu. Mittlerweile hat Berlin insg. 18 Partnerstädte (inkl. Moskau, diese Städtepartnerschaft ruht jedoch zurzeit).
Auf dem ca. 300m hohen Mount Hollywood im Naherholungsgebiet Griffith Park hat die Stadt L.A. im Jahr 1990 zu Ehren der Städtepartnerschaft den Berlin Forest angelegt – wobei der Name „Forest“ sehr wohlwollend und ehrlicher Weise etwas übertrieben ist: Ein paar Bäume, ein paar Bänke und Tische. Aber mit großartigem Blick über die Stadt und bis zum Pazifik. Auch das berühmte Hollywood Sign kann man vom Berlin Forest sehen. Auf einem Straßenschild wird die Entfernung nach Berlin angezeigt: 5.795 Meilen bzw. ca. 9.300km. Ein anderes Schild warnt vor Klapperschlangen – Tiere, die man in „unseren“ Berliner Wäldern eher nicht antrifft…
An der Zufahrt zum Griffith Park, auf einer Grünfläche an der Ecke Los Feliz Blvd. / Fern Dell Drive gibt es eine kleine, ca. 70cm hohe Metall-Statue vom Berliner Bären. Sie wurde 1976 dort aufgestellt, als Geschenk der Stadt Berlin: „to the people of the United States of America in gratitude for their aid, friendship and protection“ steht auf einer Plakette.
Ich war an einem Sonntag in L.A., der Griffith Park platze aus allen Nähten. Ein Ausflug dorthin ist am Wochenende sehr beliebt. Natürlich ganz USA-like alle mit dem Auto unterwegs, wobei man auch mit dem Bus zum Griffith Observatory fahren könnte. Von dort sind es nur wenige Schritte bis zum Berlin Forest. Irgendwo auf der Zufahrtstrasse fand ich eine Lücke zum Parken und bin dann das letzte Stück gelaufen – eine willkommene Abwechslung nach dem vielen Sitzen im Flugzeug. Allerdings kam ich dabei ziemlich ins Schwitzen. Obwohl Mitte Januar, hatte die Sonne ordentlich Kraft und es ging stetig bergauf. So war ich dankbar, mich im Berlin Forest auf einer der Bänke im Schatten der Bäume etwas ausruhen zu können.
Ich brauchte eine Stärkung: In Beverly Hills, einige Blocks südlich von der Melrose Avenue und dem Sunset Boulevard gibt es den Berlins Dönerladen (About BERLINS - Döner Kebab Restaurant Los Angeles (eatberlins.com)). Natürlich nur bedingt vergleichbar mit dem Original und mit knapp 15,00 USD deutlich teurer. Dennoch einer der besseren Döner, die ich außerhalb Berlins gegessen habe. Es gab drei Fleischsorten zur Auswahl: Rind, Chicken und Lamm, die Spieße drehten sich versteckt in der Küche, belegt wurden die Döner mit vorgeschnittenen Fleisch aus der Vitrine. Verschiedene Soßen zur Auswahl, Salat. Lecker. Zum Trinken u.a. auch Ayran oder Club Mate. Das Restaurant ist recht klein, innen gibt es nur Platz für zwei Tische, zudem ein Außenbereich mit zwei, drei weiteren Tischen. Achtung: Keine Toiletten. Insgesamt 7,5 von 10 Punkten.
Für diejenigen, die in Los Angeles noch mehr Berlins suchen und etwas Hunger bzw. zumindest Appetit mitbringen, gibt es in Santa Monica ein Café Berlina (Cafe Berlina) und im Food Court des Grand Central Markets einen „Berlin Currywurst“ Imbiss (Berlin Currywurst - Grand Central Market / BERLIN CURRYWURST (eatcurrywurst.com)). Die haben auch zwei Filialen in New York. Bei einer davon, der im Chelsea Market, war ich schon mal. Das Café Berlina hatte geschlossen. Insofern beließ ich es beim Döner und fuhr gesättigt und zufrieden zurück zum Flughafen, von wo aus wenige Stunden später mein Flieger nach El Salvador startete – das nächste Berlin-Abenteuer wartete schon.
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